Sparbuch kündigen: Alle Infos & Musterbrief

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Sparbuch kündigen
Sie können unseren Musterbrief verwenden, um Ihr Sparkonto zu kündigen.

Das gute alte Sparbuch gehört zu den echten Klassikern unter den Geldanlagen. Und bis heute ist es sehr beliebt. Fast ein Viertel der Deutschen nutzt das Sparbuch zum Sparen. In Zeiten, in denen die Zinsen sehr niedrig sind, stellt sich allerdings die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, das alte Sparbuch aufzulösen und das Geld anders anzulegen. Vielleicht möchten Sie sich aber auch einen größeren Betrag oder das ganze Guthaben auszahlen lassen, weil Sie das Geld für eine Anschaffung brauchen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie wissen und beachten müssen, wenn Sie Ihr Sparbuch kündigen wollen.

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Das ist ein Musterbeispiel. So könnte Ihr Schreiben aussehen.

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Manchmal eröffnen die Eltern oder die Großeltern schon bei der Geburt des Kindes ein Sparbuch. Dort wird dann regelmäßig Geld eingezahlt und wenn der Nachwuchs volljährig ist, kann er damit zum Beispiel seinen Führerschein oder die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung finanzieren.

In anderen Fällen wird das Sparkonto eingerichtet, wenn Geld übrig ist und auf die hohe Kante gelegt werden soll. Doch irgendwann kommt vielleicht der Zeitpunkt, an dem Sie das angesparte Geld brauchen oder anderweitig anlegen wollen. Möglicherweise haben Sie beim Aufräumen aber auch ein altes Sparbuch gefunden. Oder Sie ärgern sich einfach nur über die mageren Zinsen, die Sie als Gutschrift bekommen haben.

Spätestens in solchen Situationen stellt sich die Frage, wie Sie an das Geld kommen und das Sparbuch kündigen können. Wir erklären in diesem Ratgeber, was Sie rund ums Auflösen des Sparbuchs wissen sollten.

►Musterbrief für die Kündigung vom Sparbuch

Wir haben eine Vorlage für Sie vorbereitet, an der Sie sich orientieren können, um Ihr Sparbuch zu kündigen. Setzen Sie in den Musterbrief einfach Ihren persönlichen Daten ein. Erkundigen Sie sich aber im Vorfeld bei Ihrer Bank, ob ein Schreiben ausreicht oder ob Sie das Konto vor Ort auflösen müssen.

Ihr Name
Anschrift

Name der zuständigen Bank
Anschrift

Datum

Kündigung von Sparbuch Nr. ____________________

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich mein Sparbuch ___ (Bezeichnung, Nummer) ___ fristgerecht zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Das vorhandene Guthaben überweisen Sie bitte auf mein Girokonto bei der (Name der Bank), IBAN ____________________.

Bitte bestätigen Sie meine Kündigung und teilen mir darin das Datum mit, zu dem das Sparbuch aufgelöst wird. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
Unterschrift

Was für und was gegen das Sparbuch spricht

Bestimmt erinnern Sie sich noch daran, wie Sie alljährlich am 30. Oktober mit Ihren Ersparnissen zur Bank marschiert sind. Am Weltspartag wurde es nämlich mit einem kleinen, zusätzlichen Geschenk belohnt, wenn Sie Geld aufs Sparbuch eingezahlt haben.

Doch inzwischen werfen die meisten Sparbücher gar keine oder nur sehr, sehr niedrige Zinsen ab. Die Überlegung, die alte Geldanlage aufzulösen, ist deshalb nicht ganz abwegig. Zumal es Anlageprodukte gibt, die wenigstens etwas besser verzinst sind.

Ein anderer Minuspunkt ist, dass Sie nicht ohne Weiteres größere Geldbeträge abheben können. Denn meist ist die Summe, die Sie sich auszahlen lassen können, auf 2.000 Euro pro Monat begrenzt. Für eine höhere Auszahlung müssen Sie das Sparbuch kündigen und die Kündigungsfrist abwarten. Andernfalls berechnet die Bank die sogenannten Vorschusszinsen. Dazu später mehr.

Doch auf der anderen Seite gibt es auch gute Gründe, die für das Sparbuch sprechen. Dazu gehört, dass es sich um eine sichere Geldanlage handelt. Denn Verluste, wie sie zum Beispiel durch Kursschwankungen bei Aktien auftreten können, müssen Sie nicht befürchten. Außerdem ist Ihr Geld durch die Einlagensicherung geschützt.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Sparkonto eine einfach gestrickte Geldanlage ist. Sie brauchen kein Fachwissen, um das Produkt zu verstehen. Und: Ein klassisches Sparbuch bietet viel Flexibilität. Denn Sie entscheiden selbst, ob und wann Sie welchen Betrag einzahlen.

Wie Sie ein Sparbuch kündigen können

Wenn Sie Ihr Sparbuch auflösen und eine Auszahlung veranlassen möchten, ist in aller Regel eine schriftliche Kündigung notwendig. Meist ist dabei auch die Schriftform vorgeschrieben.

Schriftform bedeutet, dass Ihr Schreiben handschriftlich unterschrieben sein muss. Per E-Mail oder am Telefon können Sie das Sparbuch deshalb nicht kündigen. Denn hier würde die eigenhändige Unterschrift fehlen.

Viele Banken halten Vorlagen für eine Kündigung bereit. Teilweise sind die Vordrucke zum Download auf den Webseiten hinterlegt. Wenn nicht, können Sie sich das entsprechende Formular bei Ihrer Bank oder Sparkasse aushändigen lassen.

Die Kündigung können Sie dann entweder per Post verschicken oder persönlich in der Bankfiliale abgeben. Das Guthaben vom Sparbuch wird nach Ablauf der Kündigungsfrist auf Ihr Girokonto umgebucht. Bei einigen Banken können Sie sich das Geld aber auch bar auszahlen lassen.

Generell haben die Banken unterschiedliche Regelungen, was das Kündigen von Sparbüchern betrifft. Schauen Sie deshalb in Ihren Vertragsunterlagen nach oder erkundigen Sie sich bei Ihrer Bank, was für Sie gilt.

Achtung: Bei einem neueren Sparkonto haben Sie meist eine Karte, ähnlich wie die Girocard beim Girokonto. Und die Bewegungen auf dem Sparkonto können Sie über Kontoauszüge nachvollziehen. Bei den alten Sparbüchern hingegen wurden noch richtige, buch-ähnliche Hefte ausgegeben, in die die Eintragungen vorgenommen wurden.

Wenn Sie noch so ein altes Sparbuch haben, können Sie zwar schriftlich kündigen. Um das Sparbuch endgültig aufzulösen, müssen Sie aber meist persönlich in der Bankfiliale vorbeikommen. Vor Ort wird dann nämlich in dem Buch vermerkt, dass es nicht mehr gültig ist.

Welche Angaben Ihr Kündigungsschreiben enthalten sollte

Stellt Ihre Bank oder Sparkasse ein Formular für die Kündigung zur Verfügung, sollten Sie dieses verwenden. Genauso können Sie aber selbstverständlich auch Ihr eigenes Kündigungsschreiben aufsetzen. Ein kurzer, formloser Brief reicht dabei aus.

Doch damit Ihr Schreiben eindeutig zugeordnet werden kann, sollten Sie folgende Angaben machen:

  • Ihre Kontaktdaten
  • Name und Anschrift der Bank bzw. Bankfiliale, bei der das Sparbuch geführt wird
  • Datum
  • Angaben zum Sparbuch, also die genaue Bezeichnung und die Nummer
  • Erklärung, dass Sie das Sparbuch kündigen; Sie können ein konkretes Datum angeben, an dem das Sparbuch aufgelöst werden soll. Wissen Sie das Datum nicht, kündigen Sie einfach zum nächstmöglichen Termin.
  • Bankverbindung, an die das Guthaben überwiesen werden soll

Denken Sie außerdem an Ihre eigenhändige Unterschrift, bevor Sie die Kündigung abschicken oder abgeben.

Welche Frist Sie einhalten müssen, wenn Sie Ihr Sparbuch kündigen

Lösen Sie Ihr Sparbuch auf, müssen Sie eine Kündigungsfrist beachten. Wie lang die Frist ist, hängt von den Vereinbarungen im Vertrag ab. In aller Regel beläuft sich die Kündigungsfrist aber auf drei Monate.

Die Kündigung können Sie jederzeit aussprechen. Doch die Frist hat zur Folge, dass das Sparkonto noch drei Monate lang bestehen bleibt. Und auch Ihr Guthaben bekommen Sie erst nach diesen drei Monaten ausbezahlt, wenn es höher ist als 2.000 Euro.

Sie haben zwar die Möglichkeit, Ihr Sparbuch vorzeitig, also vor Ablauf der Kündigungsfrist, aufzulösen. Allerdings stellt Ihnen die Bank dann Vorschusszinsen in Rechnung.

Was es mit den Vorschusszinsen auf sich hat

Beim Sparbuch ist es in aller Regel so, dass Sie pro Monat nur über 2.000 Euro Ihres Guthabens verfügen können. Möchten Sie sich auf einmal einen höheren Betrag auszahlen lassen, geht das nur, wenn Sie das Sparbuch kündigen. Die 2.000 Euro pro Monat können Sie aber auch während der Kündigungsfrist abheben.

Möchten Sie die dreimonatige Kündigungsfrist nicht abwarten, löst die Bank das Sparkonto auf Ihren Wunsch hin vorzeitig auf. In diesem Fall zieht sie aber den sogenannten Vorschusszins ab.

Beim Vorschusszins handelt es sich um eine Gebühr. Sie beträgt 25 Prozent der Zinsen, die Sie für das Guthaben auf Ihrem Sparbuch bekommen hätten, wenn der Vertrag fristgerecht ausgelaufen wäre. Die Höhe der Vorschusszinsen ist gesetzlich festgelegt.

Da die Zinssätze bei Sparbüchern schon seit einiger Zeit sehr niedrig sind, fallen auch die Vorschusszinsen meist sehr überschaubar aus. Deshalb kann eine vorzeitige Auflösung durchaus eine Überlegung wert sein. Haben Sie es nicht eilig, können Sie die drei Monate aber natürlich genauso gut abwarten. Denn nach Ablauf der Kündigungsfrist können Sie gebührenfrei über Ihr Guthaben verfügen.

Was mögliche Alternativen zum Sparbuch sind

Das Geld vom Sparbuch auf dem Girokonto liegen zu lassen, ist nicht unbedingt sinnvoll. Denn zum einen wird das Guthaben auf dem Girokonto in aller Regel nicht verzinst. Und zum anderen geben Sie das mühsam angesparte Geld womöglich ziemlich schnell aus und wissen am Ende gar nicht so richtig, wofür.

Eine gute Alternative kann Tagesgeld sein. Für so ein Konto gibt es Zinsen. Außerdem können Sie jederzeit über das komplette Geld verfügen.

Brauchen Sie das Kapital nicht unbedingt, kann Festgeld interessant sein. Im Vergleich zu Tagesgeld ist Festgeld höher verzinst. Allerdings legen Sie das Geld für eine bestimmte Laufzeit fest an und können deshalb in diesem Zeitraum nicht darauf zurückgreifen.

Ein Sparplan wiederum bietet sich an, wenn Sie weiterhin sparen möchten. Anders als beim Sparbuch und einem Tages- oder Festgeldkonto müssen Sie bei einem Sparplan aber meist jeden Monat eine Rate einzahlen. Gleiches gilt, wenn Sie das Geld in eine klassische Renten– oder Lebensversicherung investieren möchten.